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Das Schlüssel-Schloss-Prinzip - Insulin: Der Schlüssel zur Glukoseverwertung in unseren Zellen
Wie erkenne ich Diabetes? - Symptome beider Diabetes Typen erkennen
Diabetes, auch bekannt als Diabetes mellitus, ist eine chronische Stoffwechselkrankheit, bei der der Körper Probleme mit der Regulierung des Blutzuckerspiegels hat. Der Blutzuckerspiegel eines gesunden Körpers wird durch das Hormon Insulin kontrolliert, das von der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Bei Diabetes ist entweder die Insulinproduktion gestört, was auf den Diabetes Typ 1 zurückzuführen ist oder die Körperzellen sprechen nicht ausreichend auf das Insulin an. Dadurch kann das Insulin seine Wirkung nicht entfalten und es handelt sich um den Diabetes Typ 2.
Damit unser Körper funktioniert, benötigt er Energie. Diese wird durch die Nahrung aufgenommen, in Bestandteile aufgespaltet, in die Körperzellen transportiert und in Energie umgewandelt. Eine besondere Bedeutung hat dabei die Glukose. Glukose ist der kleinste Zuckerbaustein, der über das Blut zu den Körperzellen gelangt.
Ist die Glukose an den Körperzellen angekommen, wird das in der Bauchspeicheldrüse produzierte Insulin benötigt. Das Insulin hat eine Schlüsselfunktion: es öffnet die Körperzellen für die Glukose, damit es in den Zellen verwertet werden kann. Diesen Vorgang kann man sich als ein „Schlüssel-Schloss-Prinzip" vorstellen. Beim Schlüssel-Schloss-Prinzip öffnet das Insulin (Schlüssel) die Zellen (Schloss), so dass die Glucose aus dem Blut in das Zellinnere gelangen kann.
Bei Menschen mit Diabetes ist dieser Kreislauf gestört, da entweder kein oder zu wenig Insulin produziert wird oder aber auch bestimmte Zellen insulinresistent sind. Die Folge davon ist, dass die Glukose weiter im Blut zirkuliert und der Blutzuckergehalt über den Normalwert ansteigt. Man spricht von Diabetes, wenn die Nüchternglukose den Wert von 110 mg/dL (oder 6,1 mmol/L) übersteigt.
Es gibt verschiedene Formen von Diabetes. Die beiden häufigsten Formen sind der Typ-1-Diabetes, der vor allem in jungen Jahren (<40 Jahre) diagnostiziert wird und der Typ-2-Diabetes, früher auch als Altersdiabetes bezeichnet, an dem heute jedoch 90-95% aller Diabetes Patienten erkrankt sind.
Beim Typ-1-Diabetes wird kein körpereigenes Insulin mehr produziert. Das körpereigene Immunsystem zerstört die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse, welche für die Insulinproduktion verantwortlich sind.
Diese Zerstörung führt dazu, dass es nach und nach zu einem Insulinmangel kommt. Erst wenn ca. 80 - 90% der Betazellen zerstört sind, kündigt sich ein Typ-1-Diabetes an. Diese Reaktion setzt häufig im Kindes- oder Jungendalter ein. Eine Insulintherapie ist hier unabdingbar lebensnotwendig. Experten
gehen sowohl von erb- als auch virusbedingten Faktoren aus.
Das Schlüssel-Schloss-Prinzip ist gestört. Es wird kein Insulin (Schlüssel) produziert. Die Körperzellen (Schloss) werden nicht geöffnet, um Glukose aufzunehmen.
Der Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form der Zuckererkrankung. Die Zahl der Erkrankten wächst jährlich in Deutschland um ca. 5%, zunehmend auch im Kindes- und Jugendalter (Hauner, 2007).
Beim Typ-2-Diabetes ist neben der Insulinresistenz häufig auch die Insulinausschüttung gestört.
Die Körperzellen werden mit der Zeit zunehmend unempfindlicher für Insulin, wodurch immer weniger Glukose aus dem Blut aufgenommen werden kann. Die Betazellen in der Bauspeicheldrüse versuchen die verringerte Aufnahme der Zellen mit einer erhöhten Insulinproduktion auszugleichen, was aber den Anstieg des Blutzuckerspiegels nicht verhindern kann. Diese erhöhte Produktion durch die Betazellen führt langfristig zu deren Erschöpfung.
Für die Entstehung des Typ-2-Diabetes sind Umwelt- und vor allem Verhaltensfaktoren ausschlaggebend. Der bedeutendste Faktor ist Übergewicht. Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, steigt mit zunehmendem Körpergewicht. Weitere wichtige Faktoren sind falsches Ernährungsverhalten und zu wenig Bewegung, aber auch eine genetische Veranlagung.
Das Schlüssel-Schloss-Prinzip ist gestört. Der „Schlüssel" Insulin wird produziert passt aber nicht mehr ins „Schloss", da die Zellen nicht mehr richtig auf das Insulin reagieren.
Die Erstsymptome treten in der Regel rasch auf:
Starker und plötzlicher Durst
Des Weiteren sind häufig eine verminderte Leistungsfähigkeit sowie starker Gewichtsverlust zu erkennen. Symptome wie Müdigkeit, Seh- und Konzentrationsstörungen kommen hinzu.
Im Frühstadium der Diabetes-Typ-2 Erkrankung haben die meisten Patienten keine oder nur unspezifische Symptome und die Diagnose wird häufig als Zufallsbefund über eine Routine Untersuchung gestellt.
Zu den Symptomen zählen:
Erhöhtes Durstgefühl und erhöhter Harndrang treten nur selten auf. Rasche Gewichtsabnahme tritt nicht auf, das Hungergefühl und damit eine Gewichtszunahme sind eher verstärkt. Da für die Entstehung von Typ-2-Diabetes neben erblichen Faktoren auch Umwelt- und Verhaltensfaktoren eine wichtige Rolle spielen, kann eine Behandlung der Typ-2-Diabetes durch gezielte Maßnahmen im täglichen Leben des Patienten sinnvoll unterstützt werden.
Durch die Umstellung maßgeblicher Lebensgewohnheiten wird zunächst versucht, den Blutzuckergehalt zu senken.
Im Vordergrund der Behandlung von Typ-2-Diabetes stehen:
Durch eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung können die Körperzellen für Insulin wieder aufnahmefähig gemacht und dadurch der Blutzuckerspiegel gesenkt werden. Gelingt es hierdurch nicht, den Blutzucker zu senken, werden zusätzliche medikamentöse Behandlungen (Tabletten oder auch Insulin) erforderlich.