älteres Paar Ratgeber Diabetes
 

Diabetes und Bewegung

Regelmäßige Bewegung macht Spaß, steigert die Laune, stärkt das Immunsystem und reduziert das Risiko an Diabetes zu erkranken. Schon 2 x 30 Minuten Bewegung pro Woche, mit mittlerer Belastung, reduziert das Risiko an Diabestes zu erkranken um 30 - 40%. Bei Menschen, die an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, dient eine angepasste Bewegungstherapie dazu, den erhöhten Blutzuckerwert zu regulieren.

Durch körperliche Aktivität verbrauchen der Körper und die Muskulatur vermehrte Energie. Diese Energie wird, je nach Trainingsumfang und -intensität, aus verschiedenen Speichern bereitgestellt, darunter Glukose- und Fettdepots.

Zusätzlich wird durch Sport das Risiko vieler Erkrankungen verringert:

  • Reduktion des Herzinfarkt-Risikos
  • Reduktion des Bluthochdruck-Risikos
  • Reduktion des Osteoporose-Risikos und Verlangsamung der Erkrankung
  • Reduktion von Depressions-, Angst und Stress-Symptomen
  • Verlängerung der Aktivitätszeit und Mobilität bei älteren Menschen WI

Welche Sportarten eignen sich?

Generell ist jede Art der körperlichen Bewegung hilfreich. Am effektivsten eignet sich bei Menschen mit Typ-2- Diabetes und übergewicht jedoch eine ausdauerorientierte Sportart bei mittlerer Intensität, das heißt, eine dynamische Belastung mit hohem Energieverbrauch. Optimale Sportarten sind somit:

  • Joggen
  • Walking
  • Radfahren
  • Schwimmen
  • Wandern
  • Skilanglauf
  • Gymnastik und Aerobic

Da übergewicht bei Menschen mit Typ- 2-Diabetes eine häufige Begleiterscheinung ist, sind Sportarten zu bevorzugen, die Knochen und Gelenke schonen. Bei Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren wird das Gewicht durch das Wasser oder den Sattel getragen und somit die Belastungen auf die Gelenke verringert.

Neben Ausdauertraining sollte ein regelmäßiges Krafttraining integriert werden, damit die Muskulatur gekräftigt wird und Ausdauertraining beschwerdefrei durchgeführt werden kann. Bedingt geeignet sind technisch anspruchsvolle Sportarten wie Ballsportspiele (Basketball, Volleyball), Kampfsport oder Rückschlagspiele (Tennis, Badminton). Maximalkraftübungen sollten vermieden werden, denn dadurch steigt der Muskelinnendruck, die Blutgefäße werden zusammengedrückt, die Durchblutung verringert und der Blutdruck erhöht sich.

Bevor Sie mit Sport beginnen, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen. Somit gehen Sie kein Risiko ein und Ihre Trainingsbereiche können mit einem Belastungs-EKG optimal bestimmt werden.

Sport und Typ-1-Diabetes

Bei Menschen mit Typ-1-Diabetes erfüllt der Sport nicht den Zweck der Gewichtsreduktion und Verbesserung der Blutzuckerwerte, sondern er dient der Leistungssteigerung und Verbesserung der körperlichen Fitness. Um Sport durchführen zu können, ist eine Selbstkontrolle des Blutzuckers jedoch dringend notwendig. Der Blutzucker muss überwacht, Nahrungszufuhr gesteuert und ggf. Insulin reduziert werden. Bevor Sie mit dem Sport beginnen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt sprechen und eine ärztliche Voruntersuchung durchführen lassen.

Trainingsintensität

Wie trainiere ich richtig und schütze meinen Körper und speziell das Herz vor Fehlbelastung? Unser Herz ist ein Muskel in der Größe einer geballten Faust, der die zentrale Aufgabe erfüllt, die Blutströmung im Körper aufrecht zu erhalten. Zum einen pumpt das Herz Blut in die Lunge, damit es dort mit Sauerstoff versorgt wird, zum anderen pumpt es das sauerstoffreiche Blut in den Körper, um die Zellen mit Sauerstoff zu versorgen. Als Richtgröße für die richtige Belastung eignet sich die Herzfrequenz, die auf verschiedene Arten ermittelt werden kann (Hauner, 2007) - siehe Tabelle. FO

TIPP: Um sich vor unangepasster Belastung zu schützen und den Puls während der Belastung zu kontrollieren, ist das Tragen einer Pulsmessuhr empfehlenswert.

Trainingsdauer

Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes geht es nicht darum, die Leistungsfähigkeit zu steigern, sondern primär um die Reduktion des Gewichtes, des Blutzuckerwertes und des Blutdrucks. Optimal ist eine Belastungsdauer von mindestens 30 Minuten an mindestens 3 Tagen pro Woche.

Je länger die Belastungsdauer ist, desto höher ist der Energieverbrauch und somit der Effekt, das Gewicht zu reduzieren und die Blut - zuckerwerte zu senken. Neben diesen positiven Folgen hat regelmäßige Bewegung außerdem einen starken positiven Einfluss auf das Wohlbef nden und die Seele und hilft, Stress besser abzubauen. Empfehlenswert ist, das Training in den Alltag zu integrieren. Es sollte Bestandteil des täglichen Lebens sein, wie Essen und Trinken.

Tipps für die wöchentliche Trainingsgestaltung

Trainingsart

Intensität

Dauer

Ausdauertraining (z.B. Joggen, Schwimmen, Radfahren)

Herzfrequenz

HF = 175 – Alter

>3x die Woche

Mindestens 30 Minuten je Trainingseinheit

Kraftausdauertraining

15 – 20 Wiederholungen

2x pro Woche


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