Beurer Imagebild Luft - Luftfeuchtigkeit senken - Frau öffnet Fenster
 

Zu hohe Luftfeuchtigkeit? So senkst und kontrollierst du die Luftfeuchtigkeit in deinem Zuhause

Die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen spielt eine zentrale Rolle für unser Wohlbefinden und die Gesundheit. Doch was passiert, wenn diese wichtige Komponente des Raumklimas aus dem Gleichgewicht gerät? Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann nicht nur zu Unbehagen führen, sondern auch Schimmelbildung begünstigen und gesundheitliche Probleme verursachen.

Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung eines ausgewogenen Raumklimas und gibt wertvolle Tipps, wie die Luftfeuchtigkeit effektiv kontrolliert und reguliert werden kann. Von der Identifikation der Ursachen über empfohlene Werte für ein gesundes Raumklima bis hin zu praxisnahen Lösungen wie dem Einsatz eines Luftentfeuchters – hier findest du umfassende Antworten auf die Frage, wie ein optimales Wohnumfeld geschaffen werden kann.

Was ist Luftfeuchtigkeit?

Luftfeuchtigkeit bezeichnet den Anteil an Wasserdampf in der Luft. Sie wird als relative Luftfeuchtigkeit in Prozent gemessen und gibt an, wie viel Wasserdampf die Luft im Vergleich zur maximal möglichen Menge bei einer bestimmten Temperatur enthält. Luft kann bei höheren Temperaturen mehr Wasserdampf aufnehmen als bei niedrigeren Temperaturen.

Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann unter anderem zu trockenen Schleimhäuten, gereizten Augen und Hautproblemen führen. Andererseits begünstigt eine zu hohe Luftfeuchtigkeit beispielsweise das Wachstum von Schimmelpilzen, die gesundheitliche Probleme auslösen können.

Welche Luftfeuchtigkeit wird in Innenräumen empfohlen?

Laut Umweltbundesamt sollte die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen idealerweise zwischen 30 und 65 % liegen.*1 Dieser Bereich wird als optimal angesehen, da er ein gesundes und komfortables Raumklima schafft, das sowohl für unseren Körper als auch für Wohnräume gut geeignet ist.

Feuchtigkeit senken - Fenster mit Feuchtigkeit an der Scheibe

Wie entsteht eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen?

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in Innenräumen kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein:

  • Atmung und Schweiß
    Der menschliche Körper gibt kontinuierlich Feuchtigkeit ab, sowohl durch Atmung als auch durch Schwitzen. In einem geschlossenen Raum kann dies dazu führen, dass sich die Luftfeuchtigkeit allmählich erhöht.

  • Kochen und Duschen
    Aktivitäten wie Kochen und Duschen können ebenfalls zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit beitragen. Wasserdampf, der beim Kochen oder Duschen entsteht, kann sich in der Luft ablagern und die Luftfeuchtigkeit erhöhen.

  • Pflanzen
    Zimmerpflanzen tragen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in Innenräumen durch Transpiration bei. Sie nehmen Wasser über ihre Wurzeln auf und geben es durch ihre Blätter an die Umgebungsluft ab.

  • Belüftung
    Wenn Räume nicht ausreichend, falsch oder zur falschen Tageszeit belüftet werden, insbesondere in Verbindung mit der Temperatur, kann dies zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit führen. Dadurch kann Feuchtigkeit sowohl von außen in die Wohnräume eindringen als auch nicht effektiv nach außen entweichen.

  • Wasserlecks und undichte Stellen
    Undichte Rohre und Fenster oder Lecks im Dach können Feuchtigkeit in Innenräume gelangen lassen und so zu einer erhöhten Luftfeuchtigkeit beitragen.

  • Isolierung
    Bei gut isolierten Wohnungen, kann es ebenfalls zu hoher Luftfeuchtigkeit kommen. Die Feuchtigkeit, die im Wohnraum entsteht, kann nur schlecht durch die Wände nach außen gelangen.

  • Außeneinflüsse
    In einigen Regionen ist die Luftfeuchtigkeit außerhalb der Gebäude bereits hoch. Neben der Region spielt hier das Wetter eine große Rolle. In langen Regenphasen steigt die Luftfeuchtigkeit ebenfalls an. Lüftet man bei hoher Luftfeuchtigkeit im Außenbereich, gelangt die feuchte Luft schnell in die eigene Wohnung.

Beurer Hygrometer Moodbild im Wohnzimmer

Dauerhafte Kontrolle der Luftfeuchtigkeit durch ein Hygrometer

Ein Hygrometer ist ein praktisches Gerät, das zur Messung der Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur in deinem Wohnbereich dient. Es ermöglicht dir, die aktuellen Bedingungen in deinem Zuhause zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen. Das Hygrometer ist einfach zu bedienen und kann an verschiedenen Orten im Haus aufgestellt werden. Besonders sinnvoll ist der Einsatz in Räumen, in denen die Luftfeuchtigkeit stark schwanken kann, wie zum Beispiel im Badezimmer, in der Küche oder im Keller.

Wie kann ich die Luftfeuchtigkeit in meinem Zuhause senken?

Richtig lüften

Lüften ist das A und O, wenn du die Luftfeuchtigkeit senken möchtest. Durch Stoßlüften findet in kürzester Zeit ein effektiver Luftaustausch statt: Frische Luft gelangt in die Innenräume und abgestandene Luft gelangt nach außen. Hierbei werden die Fenster möglichst weit für 5 – 20 Minuten geöffnet. Am besten öffnest du gegenüberliegende Fenster. Durch das Querlüften entsteht ein Durchzug und der Luftaustausch gelingt besonders schnell.

Im Sommer lüftest du am besten früh morgens und spät abends, wenn die Außentemperaturen niedriger sind. Hier empfiehlt es sich ca. 20 Minuten zu lüften.

 Im Winter genügen bereits 5 – 10 Minuten. Im Winter gelangt die kalte, trockene Außenluft ins Haus, erwärmt sich und nimmt dann die vorhandene Feuchtigkeit aus der Innenluft auf, wodurch die relative Luftfeuchtigkeit im Raum sinkt. Dabei verhindert kurzes Stoßlüften, dass die Wände und Möbel zu stark auskühlen, was Energie spart, und Schimmelbildung vorbeugt. Dauerhaft gekippte Fenster solltest du daher im Winter und während der Heizperiode vermeiden.

 Zudem solltest du immer dann lüften, wenn vermehrt Wasserdampf im Wohnraum entsteht.

Schon gewusst?

Keller lüften im Sommer

Wenn du deinen Keller lüften möchtest, solltest du dies im Sommer nur morgens oder an kälteren Sommertagen tun. Ist die Außenluft wärmer als die meist kühle Kellerluft, kann die Feuchtigkeit nach innen gelangen. Infolge kann es auch hier vermehrt zu einer hohen Luftfeuchtigkeit und Schimmelbildung kommen.

Luftentfeuchter verwenden

Luftentfeuchter sind Geräte, die dazu beitragen, das Raumklima zu verbessern, indem sie überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft entfernen. Als Beispiel - bei einem Kondensationstrockner senkt ein Luftentfeuchter die Luftfeuchtigkeit, indem er feuchte Luft ansaugt, diese an einer kalten Verdampfer-Oberfläche abkühlt, um die Feuchtigkeit zu kondensieren, und dann das Wasser aus der Luft in einem Behälter auffängt oder direkt ableitet. Die trockene Luft wird erwärmt und wieder in den Raum zurückgeführt.

 

Kontrolle der Raumtemperatur

Der Zusammenhang zwischen Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit ist eng miteinander verknüpft und beeinflusst das Raumklima erheblich. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Wenn die Temperatur im Raum sinkt, verringert sich die Fähigkeit der Luft, Feuchtigkeit zu halten.

In kälteren Monaten kann eine Erhöhung der Raumtemperatur helfen, die Luftfeuchtigkeit zu senken, indem die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, was die Gefahr von Kondensation und Schimmel reduziert.

In wärmeren Monaten, wenn Innenräume meist kühler sind als die Außentemperatur, zieht beim Lüften mit der wärmeren Außenluft auch die Feuchtigkeit in den Wohnraum mit ein.

Das Umweltbundesamt empfiehlt unterschiedliche Raumtemperaturen für die einzelnen Wohnräume:

  • Wohnzimmer 20 – 23 °C
  • Schlafzimmer 17 – 20 °C
  • Küche 18 – 20 °C
  • Bad 20 – 23 °C
  • WC 16 – 19 °C
  • Flur 15 – 18 °C

 

Wasserdampfquellen vermeiden

Indem du Wasserdampfquellen vermeidest, packst du das Problem bereits an der Wurzel. So kannst du beispielsweise beim Kochen darauf achten einen Deckel zu verwenden. Vermeide lange und zu heiß zu Duschen, dadurch entsteht weniger Luftfeuchtigkeit. Deine Wäsche solltest du möglichst im Freien trocknen.

 

Schalen mit Salz aufstellen

Das Aufstellen von flachen Schalen mit grobkörnigem Salz ist ein einfacher und kostengünstiger Trick, um die Luftfeuchtigkeit in einem Raum zu senken. Salz hat hygroskopische Eigenschaften, was bedeutet, dass es Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen kann. Diese Methode ist nützlich in kleinen oder weniger gut belüfteten Räumen. Für größere Räume oder bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit wird das Salz allein nicht ausreichen.

Welche negativen Folgen kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit haben?

Wenn die Luftfeuchtigkeit in deinem Zuhause zu hoch ist, kann das eine Reihe negativer Auswirkungen haben.

  • Gesundheitliche Probleme

    Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit schafft ein ideales Umfeld für  das Wachstum von Schimmel, Bakterien und Hausstaubmilben. Auf der gesundheitlichen Ebene kann eine längerfristig zu hohe Luftfeuchtigkeit Atemwegsprobleme verursachen und Symptome von Asthma und Allergien hervorrufen und verschlimmern.
  • Schäden an Haus und Möbeln 

    Darüber hinaus kann eine hohe Luftfeuchtigkeit auch erhebliche Schäden an deinem Zuhause verursachen. Feuchtigkeit kann in Wände und Decken eindringen und zu Schimmelbildung führen. Dies kann die Struktur deines Hauses schwächen und kostspielige Reparaturen erforderlich machen. Zudem können Holzmöbel und andere Haushaltsgegenstände aufquellen oder verrotten.
  • Wohnkomfort 

    Zu guter Letzt kann eine zu hohe Luftfeuchtigkeit auch zu einem Verlust an Wohnkomfort führen. Es kann sich stickig und unangenehm anfühlen, besonders in den Sommermonaten. Du könntest feststellen, dass deine Kleidung und Bettwäsche sich feucht anfühlen und dass das Schlafen schwierig wird. Zudem kann eine hohe Luftfeuchtigkeit auch zu unangenehmen Gerüchen führen.

*1 https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/2885.pdf


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