Ratgeber Schlaf
 

Macht Schlafen wirklich schön?

Jeder kennt den Ausdruck „ich brauche meinen Schönheitsschlaf“. Doch was passiert eigentlich während des Schlafs im Körper?

Nachts wird der Hormonhaushalt wieder regeneriert. Im Tiefschlaf schüttet der Körper besonders viel Wachstumshormon aus, welches u.a. die Muskeln wachsen lässt und die Haut strafft. Tiefschlafphasen sind gerade für Sportler auch sehr wichtig, um Muskulatur aufzubauen oder zu erhalten. Sport vermehrt und intensiviert dabei die Tiefschlafphasen, während diese wiederum die Sportlichkeit verbessern. Es muss nur darauf geachtet werden, nicht zu spät zuviel Sport auszuüben, denn wer überwärmt ins Bett geht, schläft schlechter ein.

Auch gerade die Haut braucht die nächtliche Ausschüttung von Wachstumshormon. Ihr für jugendliche Straffheit und Elastizität so wichtiges Grundgerüst besteht aus dem Bindegewebseiweiß Kollagen, und auch dieses wird vornehmlich unter dem Einfluss vom Wachstumshormon gebildet und regeneriert. Fehlt der Schlaf, und hier insbesondere der Tiefschlaf, kann die Haut schneller altern und schon zu früh Spannkraft und Elastizität verlieren.

Weiterhin werden im Schlaf durch verschiedene Hormone Hunger und Körpergewicht reguliert. Dies passiert u.a. durch die Botenstoffe Leptin, Ghrelin und Insulin. Leptin ist dabei das Hormon, welches den Appetit vermindert. Im Schlaf ist der Leptinspiegel normalerweise so hoch, dass kein Hungergefühl verspürt wird. Durch gestörten Schlaf allerdings sinkt der Spiegel nachts ab und man bekommt Hunger und Appetit, obwohl der Körper eigentlich keine Nahrung bräuchte.

Ghrelin dagegen regt Hunger und Appetit an und ist im Schlaf normalerweise niedrig. Auch hier gilt – Schläft man schlecht und liegt nachts wach, bekommt man Hunger, vor allem auf Kohlenhydrate. Dies wiederum führt zur Ausschüttung von Insulin und ein erhöhter Insulinspiegel zu einem Strom von Kalorien in die Körperzellen. Das erhöht auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken.

Es gibt also durchweg positive Auswirkungen von Schlaf auf den Körper.  Wer einen gesunden Schlaf hat, kann den Begriff Schönheitsschlaf also gut und gerne verwenden.

Quelle: Schlafen für Aufgeweckte, Dr. med. Michael Feld, 3. Auflage 2015


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