TENS Geräte
8 ArtikelWas ist TENS?
TENS steht für transkutane elektrische Nervenstimulation und ist eine Form der Elektrotherapie. Dabei werden die Nerven über die Haut wirkend elektrisch angeregt. TENS-Geräte werden daher häufig zur Schmerztherapie eingesetzt und begünstigen eine Schmerzlinderung oder optimalerweise sogar eine Beseitigung der Schmerzen.
Die nicht-medikamentöse Vorgehensweise zur Behandlung von Schmerzen, ist bei richtiger Anwendung als klinisch erwiesene, wirksame und nebenwirkungsfreie Methode zugelassen. Viele TENS Therapie Produkte, wie auch die Beurer TENS Geräte, sind klein handlich und können zur Selbstbehandlung zu Hause angewendet werden.
Wie funktioniert ein TENS-Gerät und wie wendet man es richtig an?
Funktionsweise
Das Gerät nutzt elektrische Impulse, um Schmerzen zu lindern. Es sendet kleine Stromimpulse durch die Haut, die die Schmerzrezeptoren blockieren und somit Schmerzen reduzieren können. Der schmerzlindernde Effekt wird unter anderem durch die Unterdrückung der Schmerzweiterleitung in den Nervenfasern erreicht. Das betrifft vor allem hochfrequente Impulse. Zugleich wir die Ausscheidung körpereigener Endorphine gesteigert, die das Schmerzempfinden, durch ihre Wirkung im zentralen Nervensystem, vermindern. Die Methode ist wissenschaftlich untermauert und medizinisch zugelassen.
Anwendung
Wenn du das TENS-Gerät richtig anwenden möchtest, empfehlen wir dir, zunächst die Anleitung des jeweiligen Produkts aufmerksam zu lesen.
Bringe dann zu Beginn die Gel-Pads sorgfältig auf den Elektroden an und ziehe vorsichtig den Schutzfilm ab. Achte darauf, dass der Rand des Gel-Pads nicht über die Elektrode übersteht. Nicht bündig aufgebrachte Gel-Pads auf die Elektrode haben keine Auswirkung auf die Funktion.
Dann bringst du die Elektroden auf die betroffene Stelle am Körper an und schaltest das Gerät ein. Die Elektroden sollten auf saubere und trockene Haut aufgeklebt werden. Das Kleben auf offene Wunden oder Narben ist zu vermeiden. Stelle abschließend sicher, dass die Elektroden richtig positioniert sind.
Im nächsten Schritt wählst du ein Programm und kannst die Behandlung starten. Dabei solltest du darauf achten, dass die Intensität auf einem angenehmen Niveau eingestellt ist. Je nach Schmerzempfinden kann die Intensität angepasst werden.
Achtung! Jedes Krankheitsbild, das eine TENS-Anwendung sinnvoll macht, sollte von deinem behandelnden Arzt abgeklärt werden. Dieser wird dir auch Hinweise zum jeweiligen Nutzen einer TENS-Selbstbehandlung geben.
Platzierung der Elektroden
Eine sinnvolle Platzierung der Elektroden ist für den beabsichtigten Erfolg einer Stimulations-Anwendung wichtig. Daher empfehlen wir, die optimalen Elektrodenpositionen im entsprechenden Anwendungsgebiet mit einem Arzt abzustimmen.
Elektrodenabstand
Je größer der Elektrodenabstand gewählt wird, desto größer wird das stimulierte Gewebsvolumen. Dies gilt für die Fläche und die Tiefe des Gewebsvolumens. Zugleich nimmt die Stimulationsstärke des Gewebes mit größerem Elektrodenabstand ab. Das bedeutet, dass bei der Wahl des größeren Elektrodenabstands zwar ein größeres Volumen stimuliert wird, dies jedoch schwächer erfolgt. Um die Stimulation zu erhöhen, muss dann die Impulsintensität erhöht werden.
Es gilt als Richtlinie für die Wahl der Elektrodenabstände:
- Empfohlener Abstand: ca. 5 –15 cm
- unter 5 cm werden primär oberflächliche Strukturen stark stimuliert
- über 15 cm werden großflächige und tiefe Strukturen sehr schwach stimuliert
Elektrodenbezug zum Muskelfaserverlauf
Die Wahl der Stromflussrichtung ist entsprechend der gewünschten Muskelschicht dem Faserverlauf der Muskeln anzupassen. Sind oberflächliche Muskeln zu erreichen, so ist die Elektrodenplatzierung parallel zum Faserverlauf durchzuführen (A–B/C–D), sollen tiefe Gewebsschichten erreicht werden, ist die Elektrodenplatzierung quer zum Faserverlauf durchzuführen. Letzteres kann z.B. über die Kreuz (= Quer) Elektrodenanordnung erreicht werden, z.B. A–D/B–C.
Wie lange sollte ich TENS anwenden und wie oft?
Wie lange du ein TENS-Gerät anwenden solltest und wie oft, hängt von der Art und Intensität der Schmerzen ab. Eine regelmäßige Anwendung des TENS-Geräts wird dennoch empfohlen, um die optimalste Wirkung zu erzielen. Wichtig ist dabei, sich vor der Anwendung eines TENS-Geräts von einem Arzt oder Therapeuten beraten zu lassen. Sie helfen dir dabei, die wirkungsvollste Anwendung und Dosierung festzulegen.
An welchen Körperstellen kann ein TENS-Gerät angewendet werden?
Ein TENS-Gerät kann für verschiedene Körperstellen verwendet werden, um Schmerzen zu lindern:
- Rücken
- Nacken
- Schultern
- Knie
- Hüften
- Füße
- Arme und Hände
- Bauch
- Oberschenkel und Unterschenkel
- Gesicht und Kopf (bei bestimmten Schmerzarten und Geräten)
Es ist wichtig zu beachten, dass manche TENS-Geräte für spezifische Körperbereiche entwickelt wurden, während andere Geräte universal eingesetzt werden können. Daher empfehlen wir dir, die Gebrauchsanleitung vor der Verwendung gründlich durchzulesen. Ergänzend empfehlen wir die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Therapeuten.
Bei welchen Arten von Schmerzen kann TENS behandeln?
TENS ist bei folgenden Anwendungen klinisch geprüft und zugelassen:
- Rückenschmerzen, insbesondere auch Lenden- und Halswirbelsäulenbeschwerden
- Gelenkschmerzen (z.B. Kniegelenk, Hüftgelenk, Schulter)
- Neuralgien
- Regelbeschwerden bei Frauen
- Schmerzen nach Verletzungen am Bewegungsapparat
- Schmerzen bei Durchblutungsstörungen
- Chronischen Schmerzzuständen verschiedener Ursachen
Für wen ist die Anwendung von TENS-Geräten nicht geeignet?
- Bei Menschen mit implantierten elektrischen Geräten oder metallenen Implantaten
- Bei Insulinpumpenträgern
- Bei Menschen mit bekannten oder akuten Herzrhythmusstörungen und anderen Erregungsbildungs- und Leitungsstörungen am Herzen
- Bei Menschen mit Anfallsleiden (z.B. Epilepsie)
- Bei Schwangeren
- Bei Menschen mit einer vorliegenden Krebserkrankung
- Bei frisch operierten, bei denen verstärkte Muskelkontraktionen den Heilungsprozess stören könnten
Was ist der Unterschied zwischen einem TENS und einem EMS-Gerät?
TENS
TENS bedeutet ausgeschrieben Transkutane Elektrische Nervenstimulation und zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, indem es elektrische Impulse an die Nervenenden in der Haut sendet. Dabei wird das Nervensystem stimuliert und die Schmerzen werden so blockiert, dass sie nicht zum Gehirn durchdringen.
EMS
EMS bedeutet ausgeschrieben Elektrische Muskelstimulation und wird verwendet, um Muskelgewebe zu stimulieren, zu dehnen und zu kräftigen. Die EMS-Geräte liefern elektrische Impulse, die das Muskelgewebe dazu anregen, sich zusammenzuziehen. Dies verbessert die Durchblutung und hilft bei der Stärkung und Rehabilitation geschwächter Muskeln.
Kombinationsgeräte TENS und EMS
Aufgrund der ähnlichen Funktionsweise, basierend auf der Elektrotherapie, findest du in unserem Beurer Sortiment Kombinationsgeräte, die sowohl zur TENS-Behandlung als auch für die Muskelstimulation EMS geeignet sind.
Unterschiede in der Elektrodenplatzierung
Bei TENS werden die Elektroden in der Regel um den schmerzenden Bereich herum platziert, um auf die Nerven in der Hautschicht zu wirken. Bei EMS werden die Elektroden direkt auf den zu behandelnden Muskel aufgebracht.
Unterschiede in der Frequenz und Intensität
TENS verwendet niedrigere Frequenzen und höhere Intensitäten (um die Schmerzschwelle zu erreichen), während EMS höhere Frequenzen und niedrigere Intensitäten verwendet, um die Muskelkontraktionen zu erreichen.
Unterschiede in der Anwendungsdauer
TENS kann für längere Zeit verwendet werden (bis zu mehreren Stunden pro Tag), während EMS in der Regel für kürzere Zeit (bis zu 20-30 Minuten pro Tag) angewendet wird.