Schwangerschaft und ihr VerlaufSchwangerschaft und ihr Verlauf

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Die aufregende Zeit der Schwangerschaft


Du bist schwanger? Eine aufregende Zeit beginnt. Von der Empfängnis bis zur Geburt vergehen über neun Monate, in denen sich dein Baby entwickelt. Viele Emotionen begleiten dich, von Freude bis Hoffen und Bangen. Hier erhältst du einen Überblick, worauf du achten solltest und wie der Schwangerschaftsverlauf ist.
 

Inhaltsübersicht: 

  1. Die ersten drei Schwangerschaftsmonate
  2. Ausgeglichenheit ab dem 6. Schwangerschaftsmonat
  3. Auch dein Kind bereitet sich auf die Geburt vor

Die ersten drei Schwangerschaftsmonate

Bei jedem Zyklus bereitet sich dein Körper auf eine Schwangerschaft vor. Kommt es nicht zur Befruchtung, stößt dein Körper das nicht benötigte Gewebe ab. Es kommt zur Regelblutung. Hat sich aber in der Mitte deines Zyklus die Eizelle auf den Weg zum Eileiter gemacht und wird befruchtet, kann daraus eine Schwangerschaft folgen. Dafür wird die befruchtete Eizelle durch den Eileiter in die Gebärmutter transportiert und nistet sich dort ein. Die Eizelle hat sich bis zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach geteilt und sich zu einem Zellhaufen, der sogenannten Blastozyste entwickelt. An deren Außenschicht entwickelt sich das komplette Versorgungssystem, wie die Fruchtblase und das Fruchtwasser für den Embryo im Zellinneren (vgl. BARMER, 2022).

„Jede Frau ist anders. Du bist einzigartig."

Der gesamte Prozess von der Befruchtung bis zur Schwangerschaft dauert etwa 9 bis zehn Tage. Erst dann ist die Empfängnis abgeschlossen (vgl. Artal-Mittelmark, 2021).

Die ersten Symptome einer Schwangerschaft merkst du zunächst beim Ausbleiben der Regelblutung. Auch können sich einige Anzeichen dazugesellen:

  • Morgendliche Übelkeit und Erbrechen
  • Schwindel
  • Ziehen im Unterleib
  • Spannungsgefühle in den Brüsten
  • Heißhunger
  • Müdigkeit

Ein bisschen erinnern diese Symptome an das prämenstruelle Syndrom (PMS). Dennoch können sie eine andere Ursache als eine Schwangerschaft haben. Aus diesem Grund kann ein Schwangerschaftstest Sicherheit geben. Diesen erhältst du in einer Apotheke oder in einem Drogeriemarkt. Auch deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe kann mit einem Urin- oder Bluttest eine Schwangerschaft feststellen (vgl. IQWiG, 2022).

Dein persönlicher Merkzettel für die Zeit deiner Schwangerschaft:

  • Verzichte auf Alkohol, Nikotin und Drogen sowie andere schädliche Substanzen
  • Vermeide Stress
  • Ernähre dich ausgewogen
  • Nimm nach Rücksprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt Jod und Folsäure zu dir

Bist du schwanger, erhältst du deinen Mutterpass. In diesem werden alle folgenden Untersuchungen sowie der voraussichtliche berechnete Geburtstermin dokumentiert. Hast du gewusst, dass sich der Termin der Geburt nicht auf den Tag genau berechnen lässt? Denn der genaue Zeitraum der Befruchtung und Einnistung lässt sich nur schwer bestimmen. Aus diesem Grund werden zwei Wochen vor dem Eisprung hinzugezählt, auch wenn du vielleicht noch nicht schwanger warst.

Auch hormonell bereitet sich dein Körper für die weiteren Monate der Schwangerschaft vor. Aktiv daran beteiligt sind Östrogen und humanes Choriongonadotropin (hCG). Beide Hormone werden von der Plazenta produziert und wirken sich auch auf deine Gefühlswelt aus. Es beginnt eine Zeit der Achterbahnfahrt von weinen bis lachen und gereizt sein.

In der Regel dauert eine Schwangerschaft fast zehn Monate. In 40 Schwangerschaftswochen entwickelt sich der Fötus zu einem Baby (vgl. BARMER, 2022):

2. Monat:
Das Herz des Embryos beginnt zu schlagen.

3. Monat:
Der Embryo fängt an, sich zu bewegen. Die Organe und Gliedmaßen bilden sich aus. Langsam entstehen die Zehen, die Nase und Ohren.

4. Monat:
Die Verdauung des Fötus beginnt zu arbeiten. Auch nimmt er Fruchtwasser auf und kann sogar Schluckauf bekommen.

5. Monat:
Das Gehör bildet sich aus. Dein Baby kann hören. Es braucht viel Schlaf.

6. Monat:
Eine aktive Zeit beginnt. Dein Ungeborenes nimmt an Gewicht zu und reagiert auf Geräusche und Licht. Es kann Stimmen unterscheiden.

7. Monat
Die Lunge deines Kindes reift vollständig und es öffnet die Augen. Ab diesem Zeitpunkt steigen die Überlebenschancen bei einer Frühgeburt.

8. Monat
Du hast unter Umständen schlaflose Nächte. Dein Baby bewegt sich stark.

9. Monat
Dein Ungeborenes ist voll ausgebildet und nimmt die Geburtsposition ein.

10. Monat:
Kurz vor der Geburt nimmt dein Baby noch an Gewicht zu.

Zwischen der zweiten und neunten Schwangerschaftswoche bist du in einer besonders sensiblen Phase. Diese Zeit ist wichtig für die gesunde Entwicklung deines Kindes. Du solltest Medikamente nur nach Rücksprache mit deiner Ärztin oder deinem Arzt einnehmen. Auch solltest du in dieser Zeit Impfungen vermeiden (vgl. Apotheken Umschau, 2019).

Melde dich so früh wie möglich bei einem Geburtsvorbereitungskurs mit Start ab der 18. Schwangerschaftswoche an. In der Regel sind die Plätze schnell ausgebucht, sodass eine frühe Buchung durchaus Sinn macht. In diesem Kurs lernst du unter anderem spezielle Körperübungen zur Kräftigung und Entlastung sowie der richtigen Körperhaltung während der Geburt, Atemübungen für die natürliche Geburt und Entspannungsübungen. Spätestens zwei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sollte dein Geburtsvorbereitungskurs enden.

Ausgeglichenheit ab dem 6. Schwangerschaftsmonat

Die ersten Monate deiner Schwangerschaft können sehr turbulent sein. Schließlich wirst du Mama und es wächst in dir dein Kind. Das Auf und Ab der Gefühle, die körperlichen Symptome bis hin zu den Untersuchungen können dich herausfordern. Ab dem sechsten Monat merkst du, wie aktiv dein Ungeborenes ist. Es kann sogar Schluckauf haben und misst schon stolze 29 cm mit einem Gewicht von etwa 550 Gramm (vgl. Pampers,2022).

Dein Körper hat sich vollständig hormonell umgestellt und dein Bauchumfang wächst. Du fühlst dich in dieser Zeit einfach ausgeglichen. Deine Energie merkt natürlich auch dein Baby und es reagiert mit aktiver Bewegung in deinem Bauch. Nutze die Möglichkeit und sprich mit deinem Kind. Auch erste Streicheleinheiten und etwas Vorsingen unterstützen die enge Bindung. Dein Baby zeigt dir, was es mag und was nicht. Sitzt du beispielsweise in einer lauten Umgebung, kann es zu Tritten und Stößen aus dem Bauch heraus kommen.

Erste Untersuchungen hast du bereits ab der 5. Schwangerschaftswoche. Ab dem 6. Monat bist du bei Vorsorgeuntersuchungen schon routiniert (vgl. Apotheken Umschau, 2020):

4. bis 5. Schwangerschaftswoche (SSW): Schwangerschaftstest

Ab 5. SSW: Körperliche Erstuntersuchung mit Blutabnahme, evtl. Krebsvorsorge und Anlage Mutterpass

9. bis 12. SSW: Vorsorgeuntersuchung und erster Ultraschall

11. bis 13. SSW: DANN-Bluttest, evtl. Ersttrimester-Screening und Chorionzottenbiopsie

13. bis 16. SSW: Vorsorgeuntersuchung

16. bis 17. SSW: Ggf. Amniozentese

17. bis 20. SSW: Vorsorgeuntersuchung, Ultraschall sowie evtl. Feinultraschall

21. bis 24. SSW: Vorsorgeuntersuchung

24. bis 27. SSW: Antikörper-Suchtest, Oraler Glukosetoleranztest

25. bis 28. SSW: Vorsorgeuntersuchung

29. bis 32. SSW: Vorsorgeuntersuchung, Ultraschall

Ab 32. SSW: Blutuntersuchung auf Hepatitis B, Vorsorgeuntersuchung, Evtl. Kardiotogogramm (CTG) zur Messung der Herztöne

33. bis 34. SSW: Vorsorgeuntersuchung

35. bis 36. SSW: Vorsorgeuntersuchung, evtl. Abstrich auf B-Streptokokken

37. bis 38. SSW: Vorsorgeuntersuchung, evtl. CTG

Ab 40. SSW: Vorsorgeuntersuchung alle zwei Tage mit CTG und Bestimmung der Fruchtwassermenge

Der Kalender gibt nur einen groben Überblick über notwendige Untersuchungen. Zusätzlich können pränataldiagnostische Untersuchungen bei Auffälligkeiten in den Vorsorgenterminen durchgeführt werden. Jede Frau ist einzigartig und so können Zeiträume voneinander abweichen und auch andere Untersuchungen notwendig werden.

Auch dein Kind bereitet sich auf die Geburt vor

Im letzten Schwangerschaftsdrittel passiert noch so einiges in deinem Körper. Dein Kind wächst und in der Folge dein Bauch gleich mit. Es wird für dich nun beschwerlicher, den Alltag wie gewohnt zu bewältigen. Du brauchst mehr Ruhephasen und strotzt nicht mehr ganz so vor Energie. Kein Wunder, denn dein Ungeborenes bereitet sich jetzt langsam auf die Geburt vor. Etwa vier Wochen zuvor wechselt es die Position und dreht sich mit dem Kopf nach unten. Es ist der sogenannte Endspurt für Mutter und Kind. Diese Zeit ist eine der größten Herausforderungen in der Schwangerschaft. Das Wohlbefinden ist eingeschränkt.

In den letzten Wochen vor der Geburt können Harndrang, Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit, Sodbrennen und Müdigkeit sehr strapazierend sein. Dennoch wächst die Vorfreude auf dein Baby. Um dir die Zeit so angenehm wie möglich zu machen, achte auf deine Bedürfnisse und höre immer auf deine innere Stimme:

  • Ruh dich aus, wenn du magst
  • Meide starke Gewürze und fettige Speisen und nimm leichte Kost zu dir
  • Ein bisschen Aktivität und Bewegung (kein Sport) ist gut für den Körper und Geist
  • Bewegung im Wasser kurbelt den Kreislauf an und unterstützt deine Verdauung
  • Autogenes Training oder Meditation unterstützen dich in dieser herausfordernden Zeit
  • Genieße das letzte Drittel deiner Schwangerschaft und deiner Partnerschaft zu zweit
  • Triff Vorbereitungen für die Geburt und erstelle deinen individuellen Geburtsplan mit deinen Wünschen
  • Gehe gedanklich deine Übungen der Geburtsvorbereitung durch
  • Pack deine Kliniktasche

Die Wartezeit bis zur Geburt kann dir lang vorkommen und auch etwas Langeweile bringen. Überbrücke diese Zeit mit der Vorbereitung von Formalitäten, wie Antrag für das Elterngeld, Kindergeld und Mutterschaftsleistungen. Auch kannst du dir einen Überblick verschaffen, was alles nach der Geburt auf dich zukommen kann. Dazu gehört bei Bedarf die Suche nach einem Kita-Platz, die Anmeldung bei einem Rückbildungskurs und Anmeldung beim Standesamt für die Ausstellung der Geburtsurkunde (vgl. BMFSFJ, o. J.).

Du kannst die Zeit der Vorfreude auch mit dem Blick in dein persönliches Schwangerschaftstagebuch überbrücken. Natürlich freut sich dein Kind später umso mehr, wenn du auch in den letzten Wochen oder Tagen vor der Geburt deine Gefühle beschreibst. Ein Schwangerschaftstagebuch ist eine tolle Erinnerung an deine Zeit der Schwangerschaft. Es ist einzigartig und geprägt von vielfältigen Gefühlen. Betexte es nach Lust und Laune, beklebe es mit Bildern oder Stickern und mache es zu deinem persönlichen Goodie für dein kleines Wunder.

 

 

 

Quellen:

  • Artal-Maittelmark, R. (2021). Erkrankung. Entwicklungsstadien des Fötus. https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/normale-schwangerschaft/entwicklungsstadien-des-f%C3%B6tus (17.08.2023).
  • BARMER (2022). Schwangerschaftskalender. 1.-4. Schwangerschaftswoche: Ein neues Leben entsteht!. https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/familie/schwangerschaft/gesunde-schwangerschaft/schwangerschaftskalender/schwangerschaftswoche-1-4-1059078 (17.08.2023).
  • IQWiG - Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (2022). Gesundheitsinformation.de. Schwangerschaft. https://www.gesundheitsinformation.de/schwangerschaft.html (21.08.2023).
  • Apotheken Umschau 2019). Familie. Schwangerschaftswoche 5. https://www.apotheken-umschau.de/familie/schwangerschaft/ssw-kalender/schwangerschaftswoche-5-789021.html (21.08.2023).
  • BARMER (2022). Schwangerschaft. 40 spannende Wochen im Überblick. https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/familie/schwangerschaft/gesunde-schwangerschaft/schwangerschaftskalender (21.08.2023).
  • Pampers (2022). Schwangerschaftskalender. Der monatliche Schwangerschaftsverlauf: 6. Monat der Schwangerschaft. https://www.pampers.de/schwangerschaft/schwangerschaftskalender/sechster-schwangerschaftsmonat (22.08.2023).
  • BMFSFJ – Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (o. J.). Checkliste Nach der Geburt. https://familienportal.de/resource/blob/197878/265ab144eaa4bc32770d69a7f2568eb5/pdf-checkliste-nach-der-geburt-data.pdf (22.08.2023).
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