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Checkliste Kinderwunsch: Diese 7 Tipps musst du kennen!
Für manche Paare geht der Kinderwunsch schnell in Erfüllung, für andere dauert er Monate oder sogar Jahre. Die Gründe dafür sind ganz unterschiedlich. Mit unserer hilfreichen Checkliste kannst du eine gute Ausgangslage für eine Schwangerschaft schaffen.
Inhaltsübersicht:
- Das richtige Alter
- Verhütung adé
- Gesunder Lebensstil
- Vitamine, Folsäure und Jod
- Gesundheits-Check-Up
- Finanzielle und soziale Klarheit schaffen
- Fruchtbare Tage kennen und Schwangerschaftstest
Das richtige Alter
Wer spricht bei einem Kinderwunsch schon gerne über das richtige Alter? Denn das optimale Alter gibt es dafür auf emotionaler Ebene nicht. Bei einer Kinderplanung spielt dennoch das biologische Alter eine große Rolle. Bei Frauen ab 30 sinkt die Fruchtbarkeit und damit die Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft. Ab etwa 40 Jahren nimmt auch die Zeugungsfähigkeit des Mannes ab. Umso älter du und dein Partner werdet, umso länger kann es mit der Erfüllung des Kinderwunsches dauern.
Medizinisch gesehen ist das beste biologische Alter der Frau für eine Schwangerschaft zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr.
Übrigens: Frauen ab 35 Jahren sind mental gesehen in der besten Verfassung, Mama zu werden. Das belegt eine wissenschaftliche Studie der University of Southern California. Zurückzuführen ist das auf die verbesserten Fähigkeiten der Sexualhormone während der Schwangerschaft (vgl. Journal of the American Geriatrics Society, 2016).
Verhütung adé
Sobald du einen Kinderwunsch hast, solltest du die Verhütung absetzen. Bei hormonfreien Verhütungsmethoden wie Kondom oder Diaphragma ist das Absetzen sofort möglich. Nutzt du eine hormonelle Verhütung wie die Pille, solltest du den Blister bis zum Ende nehmen. So verhinderst du mögliche Zyklusstörungen. Gebe dir nach dem Absetzen der Pille etwas Zeit. Denn dein Körper braucht etwa drei bis sechs Monate, um den weiblichen Zyklus und den Hormonhaushalt zu regulieren.
Gesunder Lebensstil
Klar ist, für alle Phasen des Lebens ist ein gesunder Lebensstil wichtig. Steht ein Kinderwunsch im Raum, solltest du noch bewusster auf deinen Körper achten. Über- und Untergewicht können Störungen des Stoffwechsels und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. Bei Männern kann das einen negativen Einfluss auf die Bildung gesunder Spermien haben, bei Frauen auf die Bildung fruchtbarer Eizellen. Zu einem gesunden Lebensstil zählt neben der bewussten Ernährung der Verzicht auf Genussgifte, wie Alkohol und Nikotin. Der Konsum kann eure Fruchtbarkeit einschränken und später in der Schwangerschaft die Gesundheit eures Kindes gefährden.
Koffein im übermäßigen Maß kann die Zeit bis zur Schwangerschaft verlängern. Gemeint ist der Kaffee- und Teegenuss mit fünf Tassen täglich (vgl. Deutsches Ärzteblatt, 2012).
Für Mann und Frau gilt gleichermaßen: Um gesund und fit zu bleiben, ist regelmäßige Bewegung eine gute Möglichkeit. Sport kann sich positiv auf euer hormonelles Gleichgewicht auswirken. Allerdings ist intensives Training kontraproduktiv und verringert bei zu hoher Belastung eure Fruchtbarkeit. Auch Stress ist ein Indiz dafür, dass es bis zur Schwangerschaft länger dauern könnte. Freizeitaktivitäten, Entspannungstechniken und Spaziergänge tragen positiv zur Stressreduzierung bei.
Vitamine, Folsäure und Jod
Für einen funktionierenden Stoffwechsel sind Vitamine unentbehrlich. Sie sind maßgeblich an der Gewinnung von Eiweiß, Fetten und Kohlehydraten sowie am Aufbau von Blutkörperchen, Enzymen und Hormonen beteiligt. In diesem Zusammenhang haben Vitamine und auch Mineralien einen großen Einfluss auf deine Fruchtbarkeit und Erfüllung deines Kinderwunsches. Besonders wichtig sind die Vitamine C, B und E.
Die besten Vitaminlieferanten:
Vitamin C
- Schwarze Johannisbeere
- Guave
- Sanddorn
- Zitrone
- Kiwi
- Litschi
- Hagebutte
- Spinat
- Paprika
- Brokkoli
- Rosenkohl
- Grünkohl
- Petersilie
Vitamin B
- Feldsalat
- Endiviensalat
- Bananen
- Avocado
- Weichkäse
- Milch
- Haferflocken
- Huhn
- Putenbrust
- Kalbsfleisch
- Sesam
- Makrele
- Lachs
- Hering
- Sonnenblumenkerne
- Linsen
- Blumenkohl
- Champignons
- Kartoffeln
- Eier
Vitamin E
- Alle pflanzlichen Öle (Sonnenblumenöl, Rapsöl, Weizenkeimöl)
- Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Erdnüsse, Paranüsse)
- Spinat
- Brokkoli
- Rotbarsch
- Forelle
- Makrele
- Speisekleie
- Müsli
- Sojabohnen
- Süßkartoffeln (gekocht)
Um gleich zu Beginn einer Schwangerschaft optimal versorgt zu sein, solltest du schon präventiv ein Folsäure-Präparat einnehmen. Es ist „die synthetische Form des B-Vitamins „Folat" (BfR, 2022) und gehört bereits zu jeder Kinderwunsch Empfehlung. Es gibt zahlreiche Produkte auf dem Markt, die u. a. Jod, Eisen und Zink enthalten. Je nach eigener Ernährung und Zeitpunkt des Einsatzes kann eine Kombination aus verschiedenen Nährstoffen wie B-Vitamine, Jod und Eisen angebracht sein.
Bis zur Schwangerschaft und im ersten Drittel werden 400 µg Folsäure pro Tag empfohlen. Eine tägliche Menge von 1000 µg Folsäure solltest du aber grundsätzlich nicht überschreiten.
Schon mit deiner Ernährung nimmst du zahlreiche Nährstoffe auf, dennoch ist der Bedarf während der Schwangerschaft besonders hoch. Das gilt auch für Jod, dem wesentlichen Bestandteil deiner Schilddrüsenhormone. Jod unterstützt die Steuerung aller physiologischen Abläufe und trägt somit vor der Schwangerschaft zur Fruchtbarkeit und Fortpflanzung bei. Während dein Kind in dir wächst, sorgt Jod für seine Gehirnentwicklung, seinen Energiestoffwechsel und für sein Wachstum.
Der tägliche Jodbedarf liegt zwischen 200 µg und 230 µg. Der Jodbedarf kann auf 260 µg täglich in der Stillzeit steigen.
Gesundheits-Check-up
Bei einem Kinderwunsch ist ein Gesundheits-Check-up von Mann und Frau eine gute Möglichkeit, vorbeugend etwas für die Gesundheit eures Kindes zu tun. Dazu gehört der allgemeine Check beim Hausarzt. Anhand einer Blutuntersuchung von dir und deinem Partner werden Diabetes, Blutfettwerte und Schilddrüsenwerte überprüft. Auch der Blutdruck der Frau spielt beim Check eine große Rolle. Hast du einen hohen Blutdruck, wird dieser behandelt und regelmäßig kontrolliert. Dein Impfstatus gibt Aufschluss, ob Impfungen der Kinderkrankheiten wie Mumps, Röteln und Masern bereits durchgeführt wurden oder ob eine Immunität besteht. Fehlende Impfungen lassen sich bei Bedarf nachholen.
Präventive Mundgesundheit
Gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch während der Schwangerschaft bieten der Mutter sowie dem Kind eine gute Versorgung. Dafür solltest du schon vor einer Schwangerschaft in der Zahnarztpraxis vorstellig werden. Das bietet dir auch einige Vorteile. Für eine umfassende Diagnostik bei Zahnproblemen werden oftmals bildgebende Verfahren wie Röntgen genutzt. Das ist während einer Schwangerschaft aufgrund des hohen Strahlenrisikos nicht möglich. Auch notwendige und umfangreiche Zahn- und Kieferbehandlungen lassen sich vor einer Schwangerschaft am besten durchführen.
Ein wichtiges Thema im Bereich der Mundgesundheit ist die Schwangerschaftsgingivitis. Das Hauptsymptom ist Zahnfleischbluten mit starker Ausprägung im achten Schwangerschaftsmonat. Oftmals verschwindet es wieder direkt nach der Entbindung. Die Gingivitis ist immer eine Vorstufe der Paradontitis, bei der als Folge Zahnlockerung und Zahnverlust droht (vgl. SUNSTAR, 2022). Auch ein niedriges Geburtsgewicht des Kindes, eine Frühgeburt oder sogar Fehlgeburt sind als weitere Folgen einer Schwangerschaftsgingivitis bekannt. Ursache dafür ist das Eindringen durch die offenen Stellen im Mund von giftigen Stoffwechselprodukten und Abwehrstoffen des Immunsystems (vgl. topDentis, 2016).
Spreche am besten bei allen deinen behandelnden Ärzten und Ärztinnen deinen Kinderwunsch an. Sie unterliegen einer Schweigepflicht und können dich so am besten zu allen notwendigen Maßnahmen beraten. Dazu gehört auch die Planung, zu welcher Zeit eine Zahnreinigung Sinn macht. Gegebenenfalls bekommst du sogar einen vorgezogenen Termin, da Schwangere oft mit höherer Prio behandelt werden.
Kinderwunsch trotz chronischer Erkrankung
Leidest du an einer chronischen Krankheit? Der heutige medizinische Stand kann trotz einer chronischen Krankheit eine Schwangerschaft ermöglichen. Die verschiedenen Faktoren wie Medikamenteneinnahme solltest du dennoch mit deiner behandelnden Facharztpraxis besprechen. Im Bedarfsfall werden medizinische Voruntersuchungen durchgeführt und die medizinische Betreuung vor und während der Schwangerschaft intensiviert. Je nach Erkrankung hast du auch die Möglichkeit, dich in Kinderwunschsprechstunden zu informieren.
Finanzielle und soziale Klarheit schaffen
Eine Familienplanung berücksichtigt nicht nur die gesundheitlichen Aspekte. Die finanzielle und soziale Absicherung ist ebenso ein wichtiges Thema. Hast du bereits Versicherungsverträge, die Zusatzuntersuchungen während der Schwangerschaft oder Geburt beinhalten? Dann solltest du diese unbedingt checken und bei Bedarf anpassen lassen. Beachte in diesem Zusammenhang auch die Wartezeit bei Anträgen. Diese können wenige bis mehrere Monate betragen, bis Leistungen abrechenbar sind.
Ihr solltet auch vorher die spätere Betreuung des Kindes besprechen. Möglichkeiten dafür gibt es einige, wie Elternzeit beider Partner im Wechsel oder Kindertagesbetreuung ab einem bestimmten Lebensmonat.
Fruchtbare Tage kennen
Weißt du, wann du deine fruchtbaren Tage hast? Jede Frau ist individuell und reagiert auch ganz unterschiedlich auf hormonelle Schwankungen. Die Zykluslänge kann zwischen 21 und 35 Tagen variieren und somit auch der Eisprung. Bei Beurer haben wir zwei Produkte zur natürlichen Zykluskontrolle und Ermittlung deiner fruchtbaren Tage, um schwanger zu werden. Mit den beiden Basalthermometern OT 20 und OT 30 Bluetooth® von Beurer misst du deine Aufstehtemperatur und kannst so deine fruchtbaren und nicht fruchtbaren Tage erkennen.
Denn während des Eisprungs ist die Temperatur am niedrigsten. In Verbindung mit der Zyklus-App „Ovy" App gelingt dir das Tracking und Notieren der Daten noch besser und hast immer einen genauen Überblick über deine fruchtbare Zeit von bis zu acht Tagen. So erhöhst du deine Chancen natürlich schwanger zu werden.
Mit allen Tipps bist du für deine Kinderwunschzeit gut gewappnet. Es ist in jedem Fall eine Herausforderung, die ihr als Paar gemeinsam erlebt und immer genießen solltet.
Der Unterschied eines Basalthermometers zu einem normalen Thermometer besteht darin, dass das Basalthermometer eine Anzeige von zwei Nachkommastellen besitzt und somit eine genauere Temperaturmessung möglich ist.
Quellen:
- BfR – Bundesinstitut für Risikobewertung (2022). Schwanger werden? – Aber nicht ohne Folsäure!. https://www.bfr.bund.de/cm/350/schwanger-werden-aber-nicht-ohne-folsaeure.pdf (20.01.2022).
- Deutsches Ärzteblatt – Deutscher Ärzteverlag GmbH (2012). IVF: Kaffee und fettes Essen gefährden Kinderwunsch. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/50751/IVF-Kaffee-und-fettes-Essen-gefaehrden-Kinderwunsch (23.01.2022).
- Roksana, K.; Dang, H.; Henderson, V.; Hodis, H.; St. John, J.; Brinton, R.; Mack, W. (2016). Effect of Reproductive History and Exogenous Hormone Use on Cognitive Function in Mid- and Late Life. Journal of the American Geriatrics Society, Issue 12 (Volume 64), S. 2403-2611.
- SUNSTAR (2022). Schwangerschaftsgingivitis – Ursachen und Behandlung. https://professional.sunstargum.com/de-de/infos-events/news/schwangerschaftsgingivitis-behandeln.html (20.03.2023).
- MVZ topDentis Cologne (2016). Blog-Beiträge. Gesunde Zähne während der Schwangerschaft. https://topdentis-cologne.de/gesunde-zaehne (20.03.2023).