Diabetes mellitus - auch Zuckererkrankung genannt - gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Derzeitige Zahlen belaufen sich auf ca. 7 Mio. Erkrankten in Deutschland. (Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2018).
Damit unser Körper funktioniert, benötigt er Energie. Diese wird durch die Nahrung aufgenommen, in Bestandteile aufgespaltet, in die Körperzellen transportiert und in Energie umgewandelt. Besondere Bedeutung hat dabei die Glukose. Glukose ist der kleinste Zuckerbaustein, der über das Blut zu den Körperzellen gelangt. Ist die Glukose an den Körperzellen angekommen, wird das in der Bauchspeicheldrüse produzierte Insulin benötigt. Das Insulin hat eine Schlüsselfunktion: es öffnet die Körperzellen für die Glukose, damit es in den Zellen verwertet werden kann. Diesen Vorgang kann man sich als ein „Schlüssel-Schloss-Prinzip“ vorstellen.
Dabei öffnet das Insulin (Schlüssel) die Zellen (Schloss), so dass die Glukose aus dem Blut in das Zellinnere gelangen kann. Bei Menschen mit Diabetes ist dieser Kreislauf gestört, da entweder kein oder zu wenig Insulin produziert wird, oder aber auch bestimmte Zellen insulinresistent werden. Die Folge davon ist, dass die Glukose weiter im Blut zirkuliert und der Blutzuckergehalt über den Normalwert ansteigt. Man spricht von Diabetes, wenn die Nüchternglukose den Wert von 110 mg/dL bzw. 6,1 mmol/l übersteigt (Praxisleitlinien DDG, kapilläres Vollblut). Die Messung des Blutzuckerspiegels erfolgt heutzutage bequem mit einem Blutzuckermessgerät im kapillären Vollblut aus der Fingerbeere
Es gibt verschiedene Formen von Diabetes. Die beiden häufigsten Formen sind: der Typ-1-Diabetes, der vor allem in jungen Jahren (<40 Jahre) diagnostiziert wird und der Typ-2-Diabetes, auch als Altersdiabetes bezeichnet, an dem heute jedoch 90-95% aller Diabetespatienten erkrankt sind.
Beim Typ-1-Diabetes wird kein körpereigenes Insulin (Schlüssel) mehr produziert. Die Körperzellen (Schloss) werden nicht geöffnet um Glukose aufzunehmen. Diese Störung führt dazu, dass es nach und nach zu einem Insulinmangel kommt. Erst wenn ca. 80 - 90% der Betazellen zerstört sind, kündigt sich ein Typ-1-Diabetes an. Diese Reaktion setzt häufig im Kindes- oder Jungendalter ein. Eine Insulintherapie ist hier lebensnotwendig.
Symptome:
Beim Typ-2-Diabetes wird Insulin (Schlüssel) produziert, es passt aber nicht mehr zu den Körperzellen (Schloss), da diese nicht mehr richtig auf das Insulin reagieren. übergewicht, ungesunde und übermäßige Ernährung sowie Bewegungsmangel sind wesentliche Faktoren für die Entstehung des Typ-2-Diabetes. Die Körperzellen werden mit der Zeit unempfindlich für Insulin und können immer weniger Glukose aufnehmen. Der Körper versucht die verringerte Aufnahme der Zellen mit einer erhöhten Insulinproduktion auszugleichen, was aber den Anstieg des Blutzuckerspiegels nicht verhindern kann. Diese erhöhte Produktion führt langfristig zur Erschöpfung der verantwortlichen Zellen.
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