Für viele Frauen gehören Regelschmerzen zum Alltag. Vom leichten Ziehen im Unterbauch bis zu krampfartigen Schmerzen, die den Tagesablauf stark beeinträchtigen können - Menstruationsbeschwerden sind keine Seltenheit. Umso wichtiger ist es, wirksame Möglichkeiten zur Linderung von Regelschmerzen zu kennen und zu wissen, wann ärztliche Hilfe notwendig ist.
Bei uns erfährst du, warum Regelschmerzen entstehen, welche Ursachen sie haben können und welche Methoden wirklich helfen.
Regelschmerzen entstehen durch natürliche Prozesse im Körper, die während der Menstruation ablaufen. Sie sind in der Regel harmlos, können aber je nach Intensität und Ursache die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Um zu verstehen, wie Menstruationsschmerzen entstehen, lohnt sich ein Blick auf den physiologischen Ablauf.
Jeden Monat bereitet sich der weibliche Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Die Gebärmutterschleimhaut baut sich unter dem Einfluss von Hormonen auf, um eine befruchtete Eizelle aufnehmen zu können. Bleibt die Befruchtung aus, sinkt der Hormonspiegel ab und die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen - die Menstruation beginnt.
Dabei zieht sich die Muskulatur der Gebärmutter rhythmisch zusammen, um die Schleimhaut nach außen zu transportieren. Diese Kontraktionen können Schmerzen verursachen, insbesondere im Unterbauch.
Eine entscheidende Rolle bei diesen Kontraktionen spielen Prostaglandine – hormonähnliche Botenstoffe, die während der Menstruation verstärkt freigesetzt werden. Sie sorgen dafür, dass sich die Gebärmuttermuskulatur zusammenzieht und die Schleimhaut abgelöst wird.
Je höher der Prostaglandinspiegel, desto intensiver sind die Muskelkontraktionen - und desto ausgeprägter können die Schmerzen ausfallen. Prostaglandine beeinflussen außerdem die Blutgefäße und Nerven im Beckenbereich, was zusätzliche Beschwerden wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Durchfall auslösen kann.
Prostaglandine sind hormonähnliche Botenstoffe, die im Körper an vielen Prozessen beteiligt sind. Sie steuern unter anderem Schmerzempfinden, Entzündungsreaktionen, die Blutgerinnung und die Kontraktion von Muskeln. Sie werden direkt an der Wirkungsstelle erzeugt und wirken dort, ohne im Körper verteilt zu werden.
Regelschmerzen sind selten ein isoliertes Symptom. Häufig kommen weitere physische und psychische Beschwerden hinzu, die den Alltag zusätzlich belasten können:
Diese Beschwerden entstehen durch das Zusammenspiel von Prostaglandinen, Muskelkontraktionen und hormonellen Veränderungen während der Menstruation. Wie stark sie ausgeprägt sind, ist von Frau zu Frau verschieden und hängt unter anderem von der individuellen Veranlagung, dem Lebensstil und der persönlichen Hormonlage ab.
Regelschmerzen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und verschiedene Ursachen haben. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen: primäre und sekundäre Dysmenorrhoe (Regelschmerzen). Die Einteilung hilft, besser zu verstehen, ob es sich um normale, hormonell bedingte Regelschmerzen handelt oder ob möglicherweise eine Erkrankung hinter den Beschwerden steckt.
Verschiedene Faktoren können die Intensität der Schmerzen beeinflussen. Stress und psychische Belastungen können die Schmerzwahrnehmung verstärken. Ein ungesunder Lebensstil mit wenig Bewegung, unausgewogener Ernährung oder Übergewicht kann Menstruationsbeschwerden zusätzlich begünstigen.
Leichte bis mittelschwere Regelschmerzen sind für viele Frauen ein normaler Begleiter der Menstruation. Doch wenn die Beschwerden besonders stark sind, regelmäßig den Alltag einschränken oder über die Menstruation hinaus anhalten, sollte unbedingt eine gynäkologische Abklärung erfolgen. Denn hinter starken Regelschmerzen kann auch eine Endometriose stecken - eine häufige, aber oft spät erkannte chronische Erkrankung.
Bei Endometriose siedeln sich Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut ähneln, außerhalb der Gebärmutter an – zum Beispiel an den Eierstöcken, am Bauchfell oder an der Blase. Diese sogenannten Endometriose-Herde verhalten sich ähnlich wie die Schleimhaut in der Gebärmutter: Sie bauen sich im Verlauf des Zyklus auf, bluten ab und lösen dabei Entzündungen, Verklebungen und Narbengewebe im umliegenden Gewebe aus.
Typische Symptome:
Endometriose zählt zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen bei Frauen im gebärfähigen Alter. Schätzungen zufolge sind in Deutschland etwa 8 bis 15 Prozent aller Frauen betroffen*1 - viele von ihnen, ohne es zu wissen, da die Symptome oft unspezifisch sind und der Weg zur richtigen Diagnose Jahre dauern kann. Eine eindeutige Diagnose ist meist nur über eine Bauchspiegelung möglich.
Eine frühzeitige Diagnose und individuell abgestimmte Behandlung, können die Beschwerden lindern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
Die bewährtesten Schmerzmittel bei Regelschmerzen sind nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen. Sie hemmen die Prostaglandin-Bildung und lindern so Krämpfe und Entzündungen. Auch krampflösende Mittel wie Butylscopolamin (z. B. Buscopan) können helfen.
Vor der regelmäßigen Einnahme oder bei Unsicherheiten solltest du jedoch immer ärztlichen Rat einholen, um die für dich passende und sichere Behandlung zu finden.
Sanfte Methoden und Omas Hausmittel können ebenfalls Regelschmerzen lindern:
Die Antibabypille, Hormonspirale oder ein Verhütungsring können den Hormonspiegel regulieren und die Menstruation abschwächen oder sogar unterdrücken, wodurch auch die Schmerzen nachlassen. Die Entscheidung für eine hormonelle Verhütung sollte jedoch immer individuell und ärztlich begleitet getroffen werden.
Eine moderne und gut verträgliche Methode um Regelschmerzen zu lindern ist die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS). Dabei werden über Elektroden auf der Haut sanfte elektrische Impulse an die Nervenbahnen abgegeben. Diese Impulse wirken schmerzlindernd, indem sie die Schmerzweiterleitung zum Gehirn blockieren und gleichzeitig die körpereigene Ausschüttung von Endorphinen (natürliche Schmerzhemmer) anregen.
Studien und Erfahrungsberichte zeigen, dass TENS insbesondere bei krampfartigen Unterleibsschmerzen eine spürbare Erleichterung bringen kann*2 – entweder allein oder ergänzend zu anderen Methoden.
Wer mit TENS gezielt Regelschmerzen lindern möchte, findet bei Beurer praktische und speziell für Menstruationsbeschwerden entwickelte Menstruationspads. Das EM 50 Menstrual Relax und EM 55 Menstrual Relax + kombinieren die schmerzlindernden Impulse der TENS-Therapie mit wohltuender Wärme – eine besonders angenehme Kombination bei krampfartigen Unterleibsschmerzen.
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1 https://www.endometriose-vereinigung.de/was-ist-endometriose/
2 https://www.cochrane.org/de/CD013331/MENSTR_ist-tenselektrische-nervenstimulation-durch-die-haut-eine-wirksame-behandlung-fur-regelschmerzen-und