Unser Körper schüttet regelmäßig den Stoff Cortisol aus. Der Höchstwert der Ausschüttung wird frühmorgens erreicht. Es hebt die Stimmung und markiert die Aktivitätsphase des Tages. Abends bis zur Nachtmitte sinkt der Cortisolspiegel weiter ab und erreicht seinen Tiefpunkt zwischen zwei und vier Uhr nachts.
Normalerweise schläft man zu dieser Zeit, so dass der niedrige Spiegel nicht weiter ins Gewicht fällt. Für Menschen, die nachts wachliegen und ins Grübeln kommen, ist der Mangel an Cortisol allerdings negativ. Je weniger Cortisol ausgeschüttet wird, desto mehr sinkt auch die Laune. Dadurch können die nächtlichen Gedanken nicht mehr positiv bewertet werden.
Vor dem Einschlafen sollten daher die störenden Gedanken, die Sie ins Grübeln bringen, aufgeschrieben werden. Wenn Sie diese nun am nächsten Morgen – wieder mit hohem Cortisolspiegel – erneut lesen, werden Sie feststellen, dass sie nur noch viel weniger belastend wirken. Die nächtliche negative Bewertung relativiert sich in vielen Fällen am Tage wieder.
Quelle: Schlafen für Aufgeweckte, Dr. med. Michael Feld, 3. Auflage 2015